Ist Popcorn genfrei? Und kann man seinen Lieblingshamster eigentlich klonen lassen? Aber auch: Was tun, wenn Krebszellen wuchern, das Wasser knapp wird und Arten aussterben, bevor sie entdeckt werden? Die Life Sciences, also die Geo-, Bio-, Umwelt- und Humanwissenschaft, befassen sich mit „hautnahen“ Themen. Um junge Menschen über dieses weitläufige Feld zu informieren, hat der Förderkreis Naturkundemuseum Bayern Schüler des Willibald-Gymnasiums Eichstätt am Mittwochmorgen ins Jura-Museum nach Eichstätt eingeladen. Die Bedeutsamkeit des Themas zeigte sich auch durch die positiven und eindringlichen Worte von Wissenschaftsstaatssekretär Bernd Sibler sowie der anwesenden lokalen Abgeordneten Tanja Schorer Dremel (CSU) und Eva Gottstein (FW)
„Früher waren es Physik und Technik, heute sind es die Life Sciences, in denen sich das größte Potential für revolutionäre Veränderungen verbirgt“, so Dr. Auguste von Bayern, Prinzessin zur Lippe, die Vorstandsvorsitzende des Förderkreises Naturkundemuseum Bayern e.V. „Das Wissen verdoppelt sich alles zwei Jahre. Es herrschen ein enormer Bildungsbedarf und schon jetzt ein großer Fachkräftemangel. Nur, wenn wir in der Forschung in den Life Sciences führend bleiben, werden wir wirtschaftlich in einer globalisierten Welt Schritt halten können.“
Eine dynamische Entwicklung, die auch in der bayerischen Museumslandschaft Einzug finden muss. „Für diese wichtigen Fächer wird es in Zukunft ein adäquates Museum in Bayern geben“, fügt Dr. Auguste von Bayern hinzu. Staatssekretär Bernd Sibler erklärt: „Mit der Erweiterung des Museums Mensch und Natur in München um das Naturkunde-Museum gewinnen wir eine dauerhafte, qualitativ hochwertige Ausstellungs-Möglichkeit für alle naturwissenschaftlichen Sammlungen. Hier können wir in Zukunft unsere jungen Menschen in besonderer Weise mit Naturkunde und Naturwissenschaften in Berührung bringen und ihr Interesse an der Gestaltung unserer gemeinsamen Zukunft wecken.“
Mit dem geplanten zentralen Life Sciences- und Naturkundemuseum Bayern, das durch einen Neu- und Erweiterungsbau des Museums Mensch und Natur in Schloss Nymphenburg entsteht, könne eine Plattform geschaffen werden, die Kinder und Jugendliche wieder für Natur und Forschung begeistert und den Austausch von Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft fördert, bestätigt Dr. Auguste von Bayern. „Denn nur, was man kennt, schützt man auch“, bekräftigt ebenso Tanja Schorer-Dremel. Zusammen mit den über Bayern verteilten Regionalmuseen der Staatlichen Naturwissenschaftlichen Sammlungen Bayerns besteht zudem die Möglichkeit, ein ganzes naturkundliches Bildungsnetzwerk zu schaffen. Davon würde dann unter anderem das Jura-Museum in Eichstätt profitieren. Staatssekretär Bernd Sibler ist sich sicher: „Mit dem Naturkundemuseum Bayern und dem Ausbau eines bayernweiten naturkundlichen Bildungsnetzwerks können wir modernste Wissenschaft und lebenslanges Lernen miteinander vereinen.“
Auch bei den Schülern des Willibald-Gymnasiums kam die Veranstaltung gut an. „Man kann durch die Life Sciences etwas verändern, was unser Leben positiv beeinflusst, und das finde ich sehr interessant“, kommentiert eine Schülerin. Weitere Veranstaltungen sind in Bayreuth, Bamberg und Nördlingen geplant.
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Förderkreis NaMu Bayern e.V.
Der Förderkreis ist ein als gemeinnützig anerkannter, eingetragener Verein, der am 26.01.2012 mit einem feierlichen Gründungsfestakt das erste Mal an die Öffentlichkeit trat. Ziel des Förderkreises ist es, Initiative von Seiten der Bürger zu ergreifen, um dem Projekt „Naturkundemuseum Bayern“ die notwendige politische und öffentliche Schubkraft zu verleihen und zur Verwirklichung des Projekts beizutragen. Bürgerliches Engagement dieser Art ist gelebte bayerische Tradition und notwendig, um Großes zu bewirken wie etwa den Wiederaufbau der Münchner Residenz und der Münchner Oper sowie den Bau der Pinakothek der Moderne.